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Kultur für Alle!

Kultur für Alle!

Der Verein Freie Volksbühne Köln ist Teil einer Bewegung, die in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in Berlin in ihren Anfang nahm. Das Motto der Freien Volksbühnen in Deutschland lautete damals »Die Kunst dem Volke!« und verfolgte neben dem Ziel, ein Theater frei von Zensur und ohne finanziellen Zwang zu etablieren, vor allem den Anspruch, allen Gesellschaftsschichten den Zugang zu kultureller Bildung zu ermöglichen. Um nicht nur die Oberschicht zu unterhalten. Um auch Arbeiter ins Theater und politische Stücke auf die Bühne zu bringen.

Nach Ende des 1. Weltkriegs wuchs in der Weimarer Republik die Berliner Organisation auf 140.000 Mitglieder an. Auch in anderen Städten bildeten sich Vereine; die Kölner Volksbühne gründet sich 1922. Während des Faschismus wurden die Freien Volksbühnen verboten, aber schon 1946 formierten sich die Organisationen wieder neu.

Es herrschten erschwerte Bedingungen mangels Spielmöglichkeiten; Ausweichquartier in Köln war z.B. die Aula der Universität. Dennoch stiegen die Mitgliederzahlen rasant an. Das Bedürfnis nach Kunst, trotz Zerstörung und vielfältiger anderer elementarer Probleme, war bei den Nachkriegsbürgern enorm.

In dieser Zeit erhielt der Verein Freie Volksbühne Köln ein nicht unerhebliches kulturpolitisches Gewicht. Wenngleich dieser Einfluss heute auch geringer ist, trägt der Verein Freie Volksbühne mit seiner Arbeit und dem Angebot des KölnerKulturAbos  nach wie vor dazu bei, die Kölner Kulturlandschaft zu unterstützen und sorgt für eine Kontinuität der kulturellen Entwicklung beider Seiten – die der Besucher und die der Veranstalter. Damals wie heute unter dem Aspekt der kulturellen Teilhabe und dem Slogan »Kultur für alle«.

Seit Mitte der 1960er Jahren besitzt der Verein Freie Volksbühne das Colonia Haus, eine Immobilie in der Aachener Straße 5. Hier ist nicht nur das Büro des Vereins beheimatet, sondern auch das Theater Volksbühne am Rudolfplatz. Damit besitzt der Verein Freie Volksbühne Köln, als einziger Verein im Bundesdeutschen Volksbühnen-Verband, einen  eigenen  Theaterraum, der dem Theater Volksbühne am Rudolfplatz vermietet wird. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass das Theater Volksbühne am Rudolfplatz, trotz der Namensgleichheit, nicht mit dem Verein Freie Volksbühne zu verwechseln,  sondern ein eigenständiges Unternehmen ist. Derzeit gibt es in Deutschland noch ca. 50 Volksbühnen. Dem Bundesverband steht, ebenso wie dem Kölner Verein,  Hans-Georg Bögner vor.

Die Geschäftsstelle in der Richmodstraße in Köln, 1932
Die Geschäftsstelle in der Richmodstraße in Köln, 1932
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