Aus dem Schatten: Thiaroye
Alexandra Badea
Ein Liebespaar im Frankreich der 1970er-Jahre: Nina, geflohen aus dem kommunistischen Rumänien, und Amar, der als Kind von seiner Mutter aus dem Senegal nach Frankreich geschickt wurde. Beide tragen die Kriegstraumata ihrer Eltern in sich. Als ihr Sohn Biram geboren wird, beschließen sie, ihn nicht mit ihren Vergangenheiten zu belasten. Doch das Schweigen vermag Biram nicht zu schützen. Als er, inzwischen erwachsen, die Journalistin Nora kennenlernt, die zu dem Massaker von Thiaroye recherchiert, das die französische Kolonialarmee an sogenannten »Senegalschützen« verübte, erfährt Biram, dass sein Großvater in Thiaroye ums Leben kam. Nora stellt ihm Régis vor, dessen Großvater an dem Massaker beteiligt war. Und so beginnen der Enkel eines Täters und der Enkel eines Opfers ein schicksalhaftes Gespräch ...
Welche Verantwortung tragen wir für das Leben und Handeln unserer Vorfahren? Mit "Aus dem Schatten: Thiaroye" lenkt der Regisseur Poutiaire Lionel Somé, selbst Enkel eines »Senegalschützen«, den Blick auf transgenerationale Traumata und die Utopie einer gemeinsamen, konstruktiven Vergangenheitsbewältigung. Seine bildgewaltigen Theater- und Operninszenierungen waren in den letzten Jahren unter anderem in Dortmund, München und Halle zu sehen. Dem Kölner Publikum stellte er sich 2022 mit der freien Produktion "Colonia on Eis", einem Theaterstück über das koloniale Erbe Deutschlands, vor, ausgezeichnet mit dem Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater. "Aus dem Schatten: Thiaroye" ist seine erste Arbeit am Schauspiel Köln.
Regie: Poutiaire Lionel Somé
20:00Uhr
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19:00Uhr
20:00Uhr
Schanzenstr. 6-20
51063 Köln