Der Nabel der Welt

Produktion: Deutsch Griechisches Theater (DGT) in Koproduktion mit dem Theater Bonn

 

Griechenland im Sommer 2023 - eine Zeit der Extreme. Sengende Hitze, verheerende Brände und katastrophale Überschwemmungen erschüttern den Süden Europas. Der Klimawandel verändert unsere Erde scheinbar unaufhaltsam. Sind wir überhaupt noch in der Lage dagegen etwas zu tun oder müssen wir uns unserem Schicksal fügen?

 

Auf der Suche nach Antworten wendet sich die Inszenierung, basierend auf dem Werk "Der Nabel der Welt" des Dramatikers Fink Kleidheu, an das Orakel von Delphi, an die Seherin Pythia, so wie es einst die alten Griechen taten – am damaligen „Nabel der Welt“. Aus dieser Begegnung entsteht ein eindringliches Schauspiel, ein zynischer Abriss unserer „Zivilisation“ und ein Appell, sich der Not unserer Erde zu stellen.

 

Die Prophetin Pythia, die einst den Griechen auf Delphi die Zukunft weissagte, wird zum Abbild des unaufhaltsamen Klimawandels und der drängenden ökologischen Krise. Auf ihrer Flucht vor den Feuern der brennenden Heimat landet sie als Klimaflüchtling in Deutschland, wo sie in einem Theater Schutz findet. Ihre sarkastischen, zum Teil tragikomischen Reden reflektieren die heutige beunruhigende Lage von Mutter Erde, auch als Resultat einer seit Jahrtausenden von Männern dominierten Welt. Wie es zu ihrem Beruf gehört, wirft sie auch einen Blick in die Zukunft. Sie zumindest scheint eine Antwort zu haben.

 

Die Inszenierung wird durch Videoinstallationen von John Seidler begleitet, die auf einer visuellen Reise eine ernüchternde Realität offenbaren, musikalisch untermalt vom griechischen Komponisten Tasos Stamou. In einer vorherigen Recherchephase fuhr das DGT-Team zum zerstörten Naturschutzgebiet der Region Evros in Nord-Griechenland, in dem im letzten Sommer der größte Brand Europas wütete. In Zusammenarbeit mit dem „WWF Greece“ dokumentierte das Team die tragischen Geschehnisse und ihre katastrophalen Folgen. Dieses Material bildet eine zusätzliche Grundlage für die Konzeption dieser Inszenierung zum Klimawandel, ein Grenzgang zwischen Schauspiel, Videoinstallation und Musik.