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Don Giovanni

3 Stunden

Wolfgang Amadeus Mozart

Das Stück

»Die Angst, nicht da zu sein, bleibt keineswegs in sich. Denn wer tritt hier als Klang auf, jagt und glänzt? Ein Mann, rasch, treulos, schlägt eine Klinge wie keiner, genießt. Um den Genuss gleich wieder zu verlassen, denn am nächsten Mädchen lockt ein unerprobter. Don Giovanni wird dazu von einem Wunsch und Trieb gejagt, der ganz als sein eigener wirkt. Er ist ganz in ihm auf die Spitze gelangt und durchbohrt, was in den Weg kommt. Jedes hübsche Weib ist recht, weil noch keines die Rechte ist, zu jeder wirft der Verführer die Angel aus, in jeder wird sie nach dem Fisch ausgeworfen, der nicht entflieht, aber auch nicht sättigt. Doch haben alle Mädchen und Frauen besonders wesentliches Vergnügen in diesem Umgang genossen. Das Geschlecht zeigt mit der höchsten erreichbaren Bildung, auf allen Umwegen, was es kann; nichts mehr besteht neben ihm. Auch die noch so seelenvollen Blicke gehören seiner Lust, müssen ihr, als einer durchaus wechselseitigen, zum Besten dienen. Immer wieder geht der Ritter eine andere an, verletzt, erheitert, vergisst.

 

Der Hörer wird selber jäh in das Spiel gerissen, mitten hinein. Da bereitet kein Held langsam Taten vor, verstrickt sich darin nur mehr und mehr. Sondern Mozart beginnt in der Blüte Don Giovannis, in der Blüte seiner Sünden. So der erste Auftritt: Hin und Her Leporellos, trübe Nacht, Lärm im Haus, Don Giovanni stürmt die Treppe herab, wird festgehalten, schleudert das Weib von sich, im schiefgegangenen Abenteuer. Donna Anna unterlag ihm nicht oder noch nicht, die Entführung missglückt, der Komtur wirft sich dazwischen, der graue Alte, noch verwegen. Schreie, Zweikampf, Mord, Flucht, Klage um den Vater, mit Tönen, fast aus Irrsinn geholt, Racheschwur – welch ein Atem! Wie eine Blutwelle geht die Musik hoch, Schändung, Tod, Schuld bleiben am Weg.« Ernst Bloch

 

GMD François-Xavier Roth steht bei Mozarts »heiterem Drama« »Don Giovanni«, einem Meilenstein der Musikgeschichte, am Pult. Regisseurin Emmanuelle Bastet und Ausstatter Tim Northam setzen die tragisch abgründige, heiter-buffoneske Oper in Szene und stellen sich damit erstmals an der Oper Köln vor.

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Programm

»Die Angst, nicht da zu sein, bleibt keineswegs in sich. Denn wer tritt hier als Klang auf, jagt und glänzt? Ein Mann, rasch, treulos, schlägt eine Klinge wie keiner, genießt. Um den Genuss gleich wieder zu verlassen, denn am nächsten Mädchen lockt ein unerprobter. Don Giovanni wird dazu von einem Wunsch und Trieb gejagt, der ganz als sein eigener wirkt. Er ist ganz in ihm auf die Spitze gelangt und durchbohrt, was in den Weg kommt. Jedes hübsche Weib ist recht, weil noch keines die Rechte ist, zu jeder wirft der Verführer die Angel aus, in jeder wird sie nach dem Fisch ausgeworfen, der nicht entflieht, aber auch nicht sättigt. Doch haben alle Mädchen und Frauen besonders wesentliches Vergnügen in diesem Umgang genossen. Das Geschlecht zeigt mit der höchsten erreichbaren Bildung, auf allen Umwegen, was es kann; nichts mehr besteht neben ihm. Auch die noch so seelenvollen Blicke gehören seiner Lust, müssen ihr, als einer durchaus wechselseitigen, zum Besten dienen. Immer wieder geht der Ritter eine andere an, verletzt, erheitert, vergisst.

 

Der Hörer wird selber jäh in das Spiel gerissen, mitten hinein. Da bereitet kein Held langsam Taten vor, verstrickt sich darin nur mehr und mehr. Sondern Mozart beginnt in der Blüte Don Giovannis, in der Blüte seiner Sünden. So der erste Auftritt: Hin und Her Leporellos, trübe Nacht, Lärm im Haus, Don Giovanni stürmt die Treppe herab, wird festgehalten, schleudert das Weib von sich, im schiefgegangenen Abenteuer. Donna Anna unterlag ihm nicht oder noch nicht, die Entführung missglückt, der Komtur wirft sich dazwischen, der graue Alte, noch verwegen. Schreie, Zweikampf, Mord, Flucht, Klage um den Vater, mit Tönen, fast aus Irrsinn geholt, Racheschwur – welch ein Atem! Wie eine Blutwelle geht die Musik hoch, Schändung, Tod, Schuld bleiben am Weg.« Ernst Bloch

 

GMD François-Xavier Roth steht bei Mozarts »heiterem Drama« »Don Giovanni«, einem Meilenstein der Musikgeschichte, am Pult. Regisseurin Emmanuelle Bastet und Ausstatter Tim Northam setzen die tragisch abgründige, heiter-buffoneske Oper in Szene und stellen sich damit erstmals an der Oper Köln vor.

Besetzung

Musikalische Leitung François Xavier Roth / Inszenierung Emmanuelle Bastet / Bühne & Kostüme Tim Northam / Licht François Thouret / Chorleitung Andrew Ollivant

Don Giovanni Jean-Sébastien Bou

Donna Anna Vannina Santoni / Ellie Dehn

Don Ottavio Julien Behr

Komtur N. N.

Donna Elvira Regina Richter

Leporello Tareq Nazmi

Masetto Lucas Singer

Zerlina Aoife Miskelly

Chor Chor der Oper Köln

Orchester Gürzenich-Orchester Köln

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